Jugendliche kicken gegen Rassismus

Die Teilnehmer

Unter dem Motto „Vielfalt Sportlich Gestalten“ Kicken gegen Rassismus für ein friedliches Miteinander traten am Samstag 16 Mannschaften bei einem Jugend Hallenfußballturnier in der Sporthalle Böfingen in Ulm gegeneinander an.

Organisiert wurde das Turnier der DIDF Jugend Ulm und dem Freundschaft Kultur und Jugendverein e.V. Unterstützt wurde das Ganze von vielen Organisationen aus Ulm. Mit dabei waren die DIDF Jugend BW, die DGB Jugend, IG Metall, VVN, die Jusos, Menschlichkeit e.V. Freundeskreis Asyl, die Stadt Ulm und das Jugendhaus Büchse in Böfingen.
Das Interesse an dem Fußballturnier war so groß, dass die Veranstalter kurzerhand die Anzahl von eigentlich 12 Mannschaften auf 16 erhöhten. Aus ganz Ulm kamen dadurch verschiedenste Mannschaften zusammen. Angefangen von mehreren Flüchtlingsgruppen, kamen auch eine Studentenmannschaft, die IG Metall Jugend u.v.m. In einer Alterspanne zwischen 15 und 25 Jahren kämpften die Jugendlichen mit vollem Einsatz, sportlich und fair um die heiß begeehrten Pokale umdie Plätze 1-4 und dem Fairnesspokal.
Während die Mannschaften auf dem Spielfeld Jagd auf das runde Leder machten, konnten die restlichen Spieler sich in der Eingangshalle aufhalten, sich mit Essen und Trinken stärken und dort an den verschiedenen Ständen der Unterstützer sich informieren, Kicker spielen, in der Malwerkstatt kreativ werden, oder einfach ins Gespräch kommen und die anderen Teilnehmer kennenlernen. Dadurch war für ein abwechslungreises Rahmenprogramm gesorgt und bot eine kurzweilige und entspannte Atmosphäre auch am Rande des Fußballfeldes.
Nach den ersten Spielen, in einer kurzen Verschnaufpause hob Deniz Enhas von der DIDF Jugend Ulm mit einer Rede nochmals die Bedeutung und das Motto des Turniers hervor: „Im Sport wie auch in unserer Gesellschaft und in den Betrieben, Schulen und Stadtteilen ist kein Platz für Rassismus und Hass. Das was uns alle vereint, ist das Menschsein.Heute findet ein offenes Fußballturnier statt – für alle jungen Menschen, die Bock auf Kicken aber kein Bock auf Rassismus haben! Selbst aktiv zu werden bleibt das beste Rezept gegen Rassismus. Darum setzen wir uns gemeinsam Heute gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz ein und wollen an diesem Tag auch zeigen, dass Ulm bunt ist und wir alle friedlich und freundlich miteinander leben wollen!“
Auch die Spieler der Teams und die Unterstützer äußersten sich sehr positiv zu diesem Tunier.
„So ein Fußballturnier ist eine gute Chance Jugendliche aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammen zu bringen. Der Sport verbindet und

Geflüchtete aus Elchingen im Team TSV Thalfingen

man kann neue Freunde finden“, äußert sich Benny, ein Spieler der Mannschaft No Name Evo.
Spieler des Teams Menschlichkeit sagen: „Das Jugend Hallenfußballturnier macht viel Spaß und Menschen aus verschiedenen Länder treffen aufeinander. Es ist toll mit anderen Teams zusammen zu kommen und miteinander Fußball zu spielen.
„Ein Zeichen setzen gegen Rassismus für eine gute Gesellschaft ist immer wichtig. Gerade der Sport verbindet uns Menschen weltweit, vor allem der Fußball ist international. Woher man kommt oder welcher Hintergrund man hat, spielt da keine Rolle.Der Sport vereint uns“, betonen die Spieler des Teams Rote Biber.
Bei der Frage was sie über das Jugend Hallenfußballturnier denkt, antwortet Raymonde von der VVN: „Ich finde alle Aktionen gut die gegen Rassimus oder Rechts gehen. Der Sport verbindet die Jugendlichen. Aufklärung ist wichtig. Man muss mit den Menschen reden und sie darauf ansprechen, wenn sie Vorurteile haben. Dieses Turnier zeigt ein Gefühl der Zusammengehörigkeit; das ist ein gutes Zeichen für junge Menschen und es ist öffentlichkeitswirksam. Die Spieler selbst werden heute auch ihre positiven Erfahrungen nach außen tragen.“
Das Statement während des Turniers und auch am Ende war für alle Beteiligten klar. Durch solche Aktionen können wir Zeichen setzen. Der Rechtsruck hat sich nicht zuletzt bei den Bundestagswahlen im September bemerkbar gemacht. Auch in Ulm – immerhin hat die AfD auch hier 11,6 % der Stimmen gewinnen können. Umso klarer müssen wir dem entgegenstehen und zeigen, dass wir nicht nur die Parlamente, sondern auch die Straßen und Fußballplätze nicht Rassisten überlassen werden! Denn Fußball bietet eine hervorragende Chance, Sprachbarrieren und Unterschiede zu überwinden und gemeinsam dem runden Leder nachzujagen.
Nach einem langen und spannenden Fußballtag nahm das Team No Name Evo den Pokal für den 1. Platz entgegen, den 2.Platz erkämpften sich das Team The Great Fighters, den 3. Platz holte sich das Team SVT Thalfingen und den Pokal für den 4. Platz ging an das Team Menschlichkeit. Der Fairnesspokal wurde an das Team Kanaxteam verliehen.
Begleitet wurde das Ganze musikalisch von Radio Free FM, die auch gleichzeitig Interviews mit den Spielern und Organisatoren gemacht haben. Link zu Radio Free FM